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Schuldscheinmarkt wächst weiter

Zum Jahresende zeichnet sich im Vergleich zum Vorjahr ein deutliches Plus im Schuldscheinmarkt ab. Für das kommende Jahr wird ein neues Allzeithoch erwartet. Bondemittenten und „Wiederholungsemittenten“ treiben den Markt, der mittlerweile fast zur Hälfte schon international sowie digital ist.

Noch ist unklar, ob die Höchststände der Jahre 2016 und 2017 in diesem Jahr erreicht werden. Doch gegenüber dem vergleichsweise niedrigeren 2018, wird das Transaktionsvolumen für 2019 in Höhe von rund 29 Milliarden Euro erwartet. Bis Ende des 3. Quartals gab es 129 Emissionen.

Getrieben wird die Markterholung, die sich auch 2020 fortsetzen dürfte, gleich von mehreren Faktoren. Bisherige Bondemittenten entdecken weiterhin das Corporate-Schuldscheindarlehen (CSSD) für sich und drängen – ebenso wie bereits erfahrene SSD-Emittenten, deren Schuldscheine fällig werden – mit Emissionen auf den Markt. Auf der anderen Seite haben die Investoren durch die anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB enormen Druck, rentierliche Anlagen zu finden. Hier bieten SSD eine Alternative zu Null- und Negativrenditen anderer Assetklassen.

digitaler SSD Markt Q3


Der Referenzzinssatz Mid Swap ist mittlerweile bei Laufzeiten bis 10 Jahren negativ. Daran dürfte sich nach der Einschätzung von finpair in absehbarer Zeit zumindest bei den kürzeren Laufzeiten bis 7 Jahren auch wenig ändern. Zwar werden weiterhin vor allem Laufzeiten zwischen 5 und 7 Jahren nachgefragt. Doch im Vergleich zu vorhergehenden Quartalen stieg auch die Nachfrage nach längeren Laufzeiten von 8 bis 10 Jahren. Laufzeiten unter 5 Jahren werden aufgrund der sehr engen Margen derzeit kaum nachgefragt und auch seitens der Emittenten kaum angeboten. Statt dessen sichern sich die Emittenten die aktuellen Niedrigzinsen mit langen Laufzeiten. Auf Wunsch der Investoren werden Schuldscheine sowohl im variablen als auch im festverzinslichen Bereich mit einem Mindestverzinsungsanspruch (Floor) begeben.

Wie bereits zur Jahresmitte absehbar, ist der Schuldschein inzwischen international und digital etabliert. Nur noch 51 Prozent der Emittenten kommen aus Deutschland. Emittenten aus Österreich und Frankreich machen schon mehr als ein Viertel aus, auch aus Skandinavien, Benelux und Tschechien, sowie der Schweiz kommen immer mehr Emittenten.

Kaum ein Weg führt offenbar auch an digitalen Emissionen über Plattformen wie finpair vorbei. Im 3. Quartal 2019 wurden 56 Deals, 43 Prozent des Markts, digital begleitet – und es zeichnet sich ab, dass es in Zukunft noch mehr werden wird.

Wenn Sie noch weitere Fragen zu dem Schuldscheinmarkt haben, sprechen Sie uns gerne an.

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Schuldschein, Plattform, Digital

Ein Markt im Umbruch

Fast jede zweite Schuldscheinemission wurde im letzten Jahr über digitale Plattformen abgewickelt. Wir sind davon überzeugt, dass dies der Anfang einer Veränderung zu direkterer Kommunikation zwischen den Marktteilnehmern und datengetriebener digitaler Unterstützung im gesamten Prozess ist.

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